15. Juli 2025 – Nichts für Langschläfer

Ich weiß, ich habe schon viel geschwärmt in diesem Urlaub. Aber was wir gerade hier erleben lässt uns teils sprachlos zurück. Sprachlos sind wir, weil wir hier auf Perfektion in allen Nuancen treffen. Wir bezahlen diese Perfektion auch, denn die Lodge ist kein Schnapper, aber sie ist einfach jeden Cent wert. Ich habe ja schon einiges erlebt hier auf dem Kontinent, aber wenn ich die grenzenlose Begeisterung von Georg und Swen erlebe, macht es mich schon verdammt glücklich. 

Dabei haben wir echt Freizeitstress und so manchen meiner Leser würde dies komplett abschrecken. Aber wir lieben es und machen alles freiwillig, wenn auch nicht immer leichtfüßig. 

Der Wecker klingelte heute 5:45 Uhr und zu Hause gebe es dafür eine saftige Abmahnung. Hinzu kommt, dass wir ja eigentlich Urlaub haben, was ausschlafen bis in die Puppen inkludiert. Aber hier wartet eine Morgen-Safari auf uns und dafür stehen wir völlig freiwillig, wenn auch zerknittert auf, um 6:15 Uhr einen ersten Kaffee und einen Muffin zu essen. 

6:30 Uhr geht es dann für drei Stunden auf Safari mit unserem schon jetzt Lieblingsguide Forrest. Wir starteten bei den Löwen, die wir gestern beim Abendschmaus beobachtet hatten. Sie hatten ihre Position nicht verändert und warteten somit auf uns. Vom Nyala war auch noch etwas übrig und so hieß es, auch das Essen zu verteidigen. Wenn ich auf dem Tisch einen Aperol stehen habe, gehe ich auch nicht weg. Könnte mir ja jemand wegschnappen. 

Natürlich sahen wir an diesem Morgen auch noch massig andere Tiere, aber das wie mit dem Hundertsten Impala, irgendwann ist dieser Überfluss an Leben einfach schon fast normal. 

Also ging es 9:30 Uhr zurück ins Camp, wo wir wieder mit einem warmen Waschlappen empfangen wurden. Ein dezenter Hinweis für die schnelle Morgenhygiene, bevor es 10 Uhr zum Frühstück ging. Natürlich ist das Zimmer schon hergerichtet und wartet warm auf uns, während es draußen erst 9 Grad waren. Das Frühstück wird übrigens immer am Tisch mit dem Guide eingenommen, damit man ihm auch noch die letzte ungefragte Frage stellen kann. 

Wer erwartet, dass nun Entspannungszeit und ein früher Nap ansteht täuscht sich, denn der nächste Programmpunkt folgt. Für uns stand heute eine Tour mit dem Boot zur Flussmündung in den Ozean an. Bei herrlichsten Wetter zogen wir mit T-Shirt los und nach kurzer Zeit im Boot, durfte Georg als Kapitän übernehmen. Dadurch kamen wir vielleicht nicht schneller und sicherer an, aber er liebte es so sehr. Nach ner halben Stunde Fahrt legten wir auf der letzten Sandbank vor dem Ozean an, zogen Schuhe und Socken aus und erkundeten diesen schon wieder fantastischen Strand. Heute war es mittlerweile so warm, das unsere Hosen zu kurzen eingekürzt wurden und wir einfach die Farben, den Ozean, die Dünen und die Sonne genossen. Hier hätte ich Tage bleiben können. Allerdings stellten wir fest, dass der Ozean tatsächlich deutlich wärmer war als der Fluss. Und auch wenn unser Mut nicht für ein Bad reichte, so reichte es zumindest für nasse Hosenbeine und Schlüpfer. 

Natürlich wurden auch Muscheln gesammelt. Aber auch dafür hätte ich meinen Blick vom Ozean wenden müssen. Andere aus unserer sehr kleinen Reisegruppe fanden Traummuscheln und ich Schneckenhäuser. Aber egal!

Gegen 13:15 Uhr ging es zurück aufs Boot, wobei die Männer den Frauen die Schuhe putzen mussten. Eine schöne Tradition für saubere Böden. Führe ich zu Hause ein. 

14 Uhr vertauten wir unser Boot wieder zurück an unserer Lodge und ab ging es zum Mittagessen auf der Terrasse. 

Noch nicht verdaut und vom Mittagstief erschlagen, stiegen wir 15 Uhr wieder zu Forrest in den Jepp, um die nächste dreistündige Safari in den Sonnenuntergang zu starten. 

Auf die Frage, was wir denn heute sehen wollten, kam geschlossen die Antwort: Giraffen. Denn diese hatten sich bisher hier im Park geschickt vor uns versteckt. Und als hätten sie es gehört, standen ein paar Minuten später ca 20 Giraffen um uns herum. Ich glaube, ich träume. Ich liebe diese grazilen Tiere, die gleichzeitig so elegant und dämlich aussehen. Einfach nurSchönheiten, wie jeder Löwe und Elefant. 









Apropos Elefant: Als nächstes navigierte uns Forrest zu einer ca 50 Frau großen Elefantenherde von Müttern und Kindern im Alter zwischen wenigen Monaten und wenigen Jahren. Rings um uns herum Rüssel und wir mittendrin. Manche balgten sich, andere aßen oder trotteten nur so rum. Sie ignorierten uns völlig und kamen so nah an unser Auto, dass es gereicht hätte, wenn ich den Arm raushalte. Ich hätte ihnen den Rücken kraulen können. 

Nach der rennenden Elefantenherde im Addo war dies eigentlich noch schöner, da so friedlich und ruhig. Wir mit unserem großen grünen Jeep kamen uns vor, als wären wir Teil der Herde. 

17:30 Uhr gab es dann noch den Sundowner mit Ausblick auf Elefanten und Giraffen und ca. 18:30 wurden wir im Camp zurückerwartet. Natürlich mit Waschlappen, aber auch mit einem Schnäppschen. 

Weil das Abendessen für 19:30 Uhr geplant war, hatten wir nun glatt ne Stunde Zeit, um schnell zu baden und zu ABBA lauthals zu singen. 

19:30 Uhr dann ein Abendessen an der Tafel mit Forrest und die schwierige Aufgabe, mit der Gabel in der Hand nicht einzuschlafen. 

Nach diesem Tag voller Eindrücke brauche ich nicht erwähnen, dass wir drei direkt einschliefen, als endlich unser Kopf auf dem Kissen landete. Und falls ihr euch fragt, wann ich nun eigentlich schreibe, so verrate ich meinen Trick: einfach das Handy auf Spracherkennung schalten und im Schlaf quatschen. Allerdings muss ich dann auch manche Informationen aus meinen Träumen im Anschluss Jugendfrei zentrieren. 

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