Ich habe die allerletzte Korrekturfreigabe erteilt und meine Gefühle spielen verrückt. Irgendetwas zwischen Stolz, Angst und unbändiger Freude macht mir eindeutig Schmetterlinge im Bauch. Ehrlich gesagt, fühlt es sich eher an, als würde eine fünfzigköpfige Elefantenherde auf der Suche nach Wasser durch meinen Bauch rennen. Mit süßen kleinen Schmetterlingen hat das wenig zu tun.
Aber es ist geschafft: Mein Buch wird gedruckt und kommt in die Läden, in die Online-Shops und hoffentlich auf die Nachttische dieser Welt. Das ist, als ob dein Baby gleich nach der Geburt sofort laufen kann, den Erlkönig zitiert und seinen Abschluss in BWL mit Bravour abschließt. Alles gleichzeitig und unmittelbar. Und wenn jetzt mit der eigentlichen „Geburt“ auch alles ziemlich schnell geht und sich anfühlt wie eine Sturzgeburt auf dem Flur des Krankenhauses, so war die Schwangerschaft doch ungleich länger und auch von einigen Nebenwirkungen begleitet.
Ich glaube, den ersten Satz habe ich im Oktober 2022 geschrieben. Das wären damit ungefähr drei Jahre Tragezeit. Damit toppe ich sogar meine geliebten Elefanten um einiges. Wenn ich dann noch die Planung und vor allem die zugrundeliegende Geschichte hinter meinem Buch mit einrechne, bin ich bei ca. 14 Jahren, die dieses Baby irgendwie in meinem Kopf bzw. Bauch rumschwirrte. Verdammt lang, wie ich jetzt so feststelle. Es wird einfach Zeit, jetzt wirklich mal zu pressen, zu hecheln und den Dingen seinen natürlichen Lauf zu lassen. Noch ein Klaps auf den Po oder den Buchrücken und dann ist es soweit.
Während dieser ganzen Zeit gab es schon so einige Höhen und Tiefen im kreativen Prozess. Da wäre der Anfang und die Überlegung: Was will ich schreiben? Und wie soll sich das Buch aufbauen? Wer wird mein Romanheld? Und welche Entwicklung nimmt meine Romanfigur? Dann die ersten Zeilen, die sich locker aus der Hand schütteln ließen, ähnlich meinen Blog-Einträgen. Die zahllosen kreativen Pausen, wo der Alltag so übermächtig wurde, dass für das kreative und flüssige Schreiben einfach keine Zeit blieb. Manchmal saß ich stundenlang vor meinem PC und blickte auf eine leere Seite und brachte nichts zu Stande. Aber dann kamen wieder die Tage, wo es nur so flutschte und sich ganze Kapitel formten. Die vielen Korrekturen die danach folgten, weil ich nochmal etwas umformulieren wollte und mir plötzlich förmlich der kreative Milcheinschuss kam. Die Zeit, wo ich meine fleissigen Helfer um das Testlesen von ersten Kapiteln oder fast dem ganzen Buch gebeten habe und für mich lernen musste, auch mit Kritik umzugehen. Gefolgt von erneuten Phasen der Überarbeitung und schlussendlich die Entscheidung im Frühjahr 2023 nun das Projekt „Buch“ konkret anzugehen, einen Verlag zu suchen und den Prozess auch wirklich abzuschließen. Ich traf die Entscheidung, dass dieses Werk nicht nur über den A4-Drucker in einem Schnellhefter endet, sondern ein richtiges gebundenes Buch wird. Am 8.3.2025 in Wien, natürlich auf Reisen, habe ich dann recht feierlich meinen Vertrag unterzeichnet und seither fiebere ich diesem Datum des Erscheinungstages entgegen.
Allerdings ist auch die dann folgende Phase alles andere als ereignislos verlaufen. Das ich noch verheiratet bin, ist nach unzähligen Korrekturen meines Mannes auf Rechtschreibung und Kommaregeln nur der Tatsache geschuldet, dass wir uns lieben, notfalls immer ein Glas Wein griffbereit hatten und sämtliche Messer, Äxte und Kettensägen in dieser Zeit unter Verschluss gehalten wurden. Anders ging es nicht. Es hätte also durchaus sein können, dass ich als verurteilte Axtmörderin meines eigenen Mannes nach der Diskussion um ein richtig oder falsch gesetztes Komma im Gefängnis ende und ich hätte dadurch sicherlich genug Stoff für ein zweites Buch gehabt. Vielleicht hätte dieser Verlauf auch als Marketingmaßnahme für dieses Buch herhalten können, denn schließlich hätte ich dann Platz in der Presse gefunden und öffentliches Interesse ausgelöst. So funktioniert doch Marketing? Aber egal welche durchaus positiven Effekte solch eine Version gebracht hätten, ich bin dennoch froh, dass wir uns immer noch lieben und das Thema Buch noch kein Tabuthema bei uns ist.
Kommaregeln sind dagegen nun schon ein Tabu in unserer Ehe und ich schwöre, wenn wir noch einmal dieses Thema egal in welchem Zusammenhang diskutieren, gibt es Tote. Diese Phase der Rechtschreibkorrekturen war hart, sehr hart. Nachtschichten neben dem eigentlichen Leben und ständiges Lesen des eigenen Textes. Doch mittlerweile habe ich meinen Frieden gemacht, dass man, wenn man nur lange genug sucht, in jedem Buch noch Fehler dieser Art findet. Auch in Zeiten von KI ist dies schlicht nicht zu vermeiden. Und es wird immer Kritiker geben, die sich speziell an diesen Kleinigkeiten festhalten und daran die Bewertung des Buches festmachen. Doch da halte ich es wie meine Romanfigur Alex und lächle es in dem Wissen weg, dass es schlicht nicht vermeidbar ist, nichts ändern würde und Dinge halt manchmal einfach passieren.
„Ich war schon immer gut darin, das Beste aus Zitronen zu machen. Nämlich einen leckeren Gin Fizz mit Refill.“
Denn es geht für mich nicht um ein perfekt geschriebenes Buch. Nicht um einen Roman, der jedem Leser oder Kritiker gefallen muss. Ich bin ja eigentlich froh, dass es noch unterschiedliche Geschmäcker auf dieser Welt gibt, unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Träumen und Wünschen. Wie langweilig wäre es, wenn es nicht so wäre und wie widersprüchlich zu meiner Romanfigur wäre dies? Auch nehme ich mir nicht die Arroganz heraus, einen Goethe oder Schiller hingelegt zu haben. Das machen andere so viel besser als ich und haben auch so viel mehr Erfahrungen damit. Für mich ist es mein erstes Buch-Baby und ich werde es mit der gleichen Liebe und ähnlich vielen Tränen begleiten, wie ich es bei unserem Sohn vorlebe.
Dieses Buch ist von der ersten Minute an ein Herzensprojekt und der Vergleich mit einem Baby kommt somit nicht von ungefähr. „Mit Ohne geht es auch“ liegt mir am Herzen und so mischen sich zu Freude und Stolz auch die Angst. Was ist denn, wenn es keiner lesen will? Was ist, wenn es keinem gefällt? Um hierbei nicht in Panik zu geraten, versuche ich mich zu erinnern, warum ich dieses Buch geschrieben habe. Ich habe mich daran festgehalten, dass einfach etwas von mir bleiben wird. Also das es bleiben wird, ähnlich einem Kind, wenn man nicht mehr ist. Ich wollte mit einem eigenen Buch in der deutschen Nationalbibliothek stehen, eine ISBN-Nummer mein eigen nennen. Ich wollte, dass all meine Lieben dieses Buch in den Regalen oder auf den Nachttischen haben werden. Ich wollte, dass Menschen mit ähnlichem verqueren Humor über meine Geschichte lachen können. Ja, das Lachen, ist für mich einer der wichtigsten Punkte. Gerade in der aktuellen Zeit, wo wir uns mit Kriegen auseinandersetzen müssen, erstmals wieder das Gefühl von Ängsten erleben. Wo wir im Internet mit Oberflächlichkeit und Fake-Informationen überschwemmt werden, was unsere eigentliche Werte in Frage stellt. Wo wir plötzlich mit einer künstlichen Intelligenz zu tun haben, ohne gelernt zu haben, was der beste Weg für den Umgang mit solchem Wissen und Können ist. In diesen Zeiten finde ich es für mich selbst unheimlich wichtig, jeden Tag mindestens einen Grund zu finden, um zu lachen. Wenigstens einmal die Mundwinkel nach oben ziehen, vielleicht auch gleich den Mund aufreißen und lauthals lachen. Wenn ein Lachflash daraus wird und Tränen fließen und man andere „infiziert“, ist es umso besser. Und wenn ich mit meinem Buch auch nur minimal zu einem Schmunzeln beitragen kann, dann habe ich mein Ziel erreicht. Notfalls auch, wenn es das Schmunzeln über ein fehlendes Komma oder einen entdeckten Rechtschreibfehler ist. Ich selbst habe nunmehr mein Buch „Mit Ohne geht es auch“ ungefähr einhundert Male gelesen, vielleicht auch dreihundert Male. Und selbst wenn ich langsam ermüdet war von den Korrekturlesungen und den Text langsam mittanzen konnte, so konnte ich doch immer noch herzlich lachen, während ich so durch die Geschichte geflogen bin.
Also kann ich Euch nun nur noch einladen: Lacht mit mir und vielleicht auch über mich. Holt Euch mein Buch und lest Euch hinein in die Geschichte um meine Romanfigur Alex, die völlig naiv zu einer Reise in das zentrale Afrika aufbricht und so einiges an Chaos und Abenteuer erlebt. Nichts davon ist erwartbar und nichts davon ist leicht. Aber Alex nimmt es leicht und nutzt diese Reise um sich selbst zu entwickeln, zu wachsen.
Doch was schwafele ich hier rum….lest einfach mal rein…in einen kleinen Ausschnitt aus dem Kapitel 13, quasi aus der Buchmitte entsprungen. Und denkt daran: Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind rein zufällig!
Ein Comic auf zwei Beinen
Guten Morgen, du neuer Tag im afrikanischen Dschungel. Guten Morgen, Wilhelm. Ich fühle mich langsam heimisch hier und habe deshalb meiner Bewacher-Spinne auch einen Namen gegeben. Wilhelm passt ganz gut als Name, denn irgendwie klingt dieser Name für mich nach Schutz. Liegt vielleicht an dem Wort „Helm“ im Namen und schwups sehe ich meinen Bewacher mit Helm vor mir. Was Wilhelm von diesem Namen hält, hat er mir noch nicht verraten, denn eigentlich bewegt er sich kaum und sprechen tut er auch nicht. Eigentlich schade, denn ich habe sonst niemanden zum Reden hier in meiner Hütte. Meine Reiseultras sitzen jeweils zu zweit in ihren Hütten und reden sicherlich die halbe Nacht miteinander und verarbeiten so das Erlebte. Ich sitze hier allein und texte eine Vogelspinne namens Wilhelm zu. Zwar habe ich gestern noch ein Ladekabel für mein Handy auftun können, allerdings hilft mir der geladene Akku auch nichts, wenn der Empfangsbalken noch nicht einmal zuckt. Ich glaube, ich muss mich mehr mit meinen Reiseultras unterhalten, damit ich meinen Überschuss an Wörtern abbauen kann und nicht schmerzvoll implodiere. Es ist gerade 5:00 Uhr früh und ich werde die Fahrt zur Dzanga Bai einfach dafür nutzen, um die vier anderen ordentlich wachzuquasseln. Heute jedenfalls wähle ich meine alten, dreckigen und der Umgebung inzwischen angepassten Jeans und dazu eines der neuen Shirts. Wir wollen nämlich noch mal zu den Elefanten und den Gorillas und da möchte ich mich schick machen. Ich wähle das beige Shirt mit den Wildtieren drauf und frage mich gerade, was der Silberrücken wohl davon halten mag. Wenn er wirklich intellektuell gesehen einer unserer Vorfahren ist, rechne ich mal lieber damit, dass er mich in seine riesigen Pranken nimmt, mich in die Sonne hält und sich auf meinem T-Shirt einen Comic zusammenreimt. Ich sehe es förmlich vor mir, wie er aufgrund der Bilder und der Geräusche, die ich in diesem Moment loslasse, seine erste bildliche Actiongeschichte erlebt, herzhaft über die Story lacht und mich anschließend zusammengeknüllt in den Mülleimer wirft, weil er mich ja nun ausgelesen hat. Aber ein bisschen Action kann ich mir hier ruhig leisten. Schließlich ist seit Tagen keine neue Katastrophe zu den bisherigen dazugekommen. Auf geht’s in einen hoffentlich abenteuerlichen Tag!
Habt ihr bis hierhin durchgehalten? Dann seid ihr nun qualifiziert und ausreichend vorgewarnt. Eine erste Seite aus meinem Buch-Baby. Mein Buch „Mit Ohne geht es auch“ ist nun offiziell am Markt. Es kann vorbestellt werden, es kann gekauft werden und es kann gelesen werden. Man kann in zehn Buchläden gehen und aufgeregt nach diesem Buch fragen und somit eine Nachfrage generieren, was zumindest ich plane. Wer mich liebt, geht auch gleich mal in zwanzig Buchläden. Und ich schwöre, ich werde jeden Wunsch nach einer wertmindernden Signatur umsetzen. Egal in welcher Lebenssituation ihr mich trefft, ich werde immer einen Stift dabei haben. Ich werde mich in die Fussgängerzone und auf Buchmessen setzen und auf Euch warten. Ich werde Lesungen abhalten, wo man nicht mit mir oder einer Lesung rechnet und ich werde dieses blöde SocialMedia nutzen, um das Buch in die Welt zu tragen. Ähnlich wie ich meinem Sohn die Welt zeigen will, so will ich es auch für das Buch halten und es auf Reisen schicken. Doch dafür brauche ich auch Euch. Es geht nicht ohne Eure Unterstützung. Eigentlich seid ihr mit der wichtigste Part an dieser Reise: teilt meine Status wo ihr könnt, lest „Mit Ohne geht es auch“ und lacht dabei, teilt eure Eindrücke, schreibt Bewertungen (natürlich nur gute) und teilt das Wissen um dieses Buch, welches ansonsten in der Fülle des Angebotes untergeht. Ohne Euch kann ich es nicht schaffen! Und dafür bin ich schon vorab so unglaublich dankbar. Danke, wenn ihr mich auf dieser Reise unterstützt, egal auf welchem Weg. Ich kann Euch gar nichts sagen, wie groß meine Dankbarkeit ist. Sicherlich größer als alle Gorillas dieser Welt!
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