Umdada, umdada, umdada,….

und alle mit einstimmen und ganz laut trällern:

„Santa Maria, Insel die aus Träumen geboren.
Ich hab meine Sinne verloren,
in dem Fieber das wie Feuer brennt.
Santa Maria, nachts an deinen schneeweißen Stränden
hielt ich ihre Jugend in den Händen
Glück für das man keinen Namen kennt.“

Nun hat der olle Roland so rein gar nichts mit unserer Auswahl des Sommerurlaubsortes zu tun, aber ich summe trotzdem seit Wochen diesen Song vor mich hin. Und wer meinen Blog kennt, der kennt auch meine Affinität zu begleitenden Songtiteln für meine Reisen. Und so ist mir dieser Song sofort als hartnäckiger Ohrwurm eingefallen, als ich meinen ersten Reiseführer über die Azoren in der Hand hielt. Denn eine dieser wundervollen Azoren-Inselchen heisst Santa Maria und somit hatte ich einen Wurm im Ohr.

Eigentlich wollten wir dieses Jahr nach Norwegen und ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, warum wir auf dem Weg nach Norwegen falsch abgebogen sind. Ich glaube, beim Betrachten von möglichen Routen durch Norwegen kamen mir ein paar Bilder der Azoren auf den Bildschirm. So leicht bin ich nämlich abzulenken. Also warum nicht auch die Azoren? Sie zählen zu Europa und sind trotzdem verdammt exotisch, dennoch leicht zu bereisen und einfach traumhaft schön und mit reichlich Natur zum Erkunden und Austoben. Die Neugierde war geweckt und gleich nach Neugierde kommt bei mir Routenplanung. Da gibt es eigentlich selten etwas dazwischen. Also ran an die unbeschränkten Möglichkeiten des Individualtourismus. Als erstes kaufe ich mir immer einen Reiseführer und dann gehts auch schon los mit Spickzetteln auf der Landkarte. In diesem Fall nun begleitet von einem lauten „Umdada“-Ohrwurm.

Photo by Svetlana Shemetiuk on Pexels.com

Sachsen war ja dieses Jahr der Meinung, sie verkürzen mal spontan das Schuljahr und starten statt von der Schlussposition, dieses Mal als Erste in die Sommerferien. Das hat nun aber für uns echt mal Vorteile. Zu allererst haben wir einen glücklicheren Sohn, der sich einige Tage Schule erspart hat. Zweitens haben wir weniger Wartezeit zum Urlaub und deutlich kürzere Zeit des Leidens, gemäß dem Motto „ich bin soooo urlaubsreif“. Und drittens habe ich so die Möglichkeit, an meinen -zigsten Geburtstag einfach zu verduften. Mal ganz abgesehen davon, dass wir so auch noch teilweise die Nebensaison treffen, sind dass schon Gründe genug, um gleich zu Ferienbeginn in den Urlaub zu starten. Gründe gegen diesen Urlaub habe ich dagegen überhaupt nicht gefunden. Finde ich aber eigentlich nie. Wenn es nach mir ginge, wäre ich professioneller Dauerurlauber.

Wie immer übernahm ich nun die Position der motivierten Reiseverkehrskauffrau auf Abruf. Wobei das nicht ganz der Wahrheit entspricht, wie ich später noch berichten werde. Aber es stimmt zumindest insofern, dass ich die Routenplanung übernommen habe und mich um alle Unterkünfte, Beförderungsmittel und Unternehmungen auf den Azoren gekümmert habe. Und dies war dieses Mal eine wahre Herausforderung. Denn die Auswahl an Inselchen ist auf den Azoren recht groß und zu groß, wenn nur 3 Wochen Urlaub zur Verfügung stehen. Also traf ich eine Auswahl von 4 Inseln (Sao Miquel, Fajal, Pico und Terceira) plus der Wahl des Zwischenstops in Lissabon. So ein Zwischenstop ist immer eine perfekte Gelegenheit für einen Städtetrip. Also stand irgendwann der grobe Ablauf, den ich nun nur noch mit den Fluggesellschaften dieser Welt verhandeln musste. Auf der Suche nach dem günstigsten Preis war ich dieses Mal gezwungen, in Etappen mit verschiedenen Fluggesellschaften zu buchen. 8 Flüge kommen dabei heraus und ich bin gespannt, ob das alles wie geplant klappt.

Meine Skepsis ist nicht ganz unbegründet, denn kaum hatte ich alle Flüge gebucht, entschied sich die Sata Airline, mal spontan alle Flugpläne für den Sommer zu ändern und kollidierte damit heftig mit meiner Ursrpungsplanung. Doch diese Herausforderung habe ich angenommen, sämtliche Buchungsprofi’s der Sata interviewt und umgebucht, was möglich war. Also so leicht bin ich nicht von meiner Ursprungsplanung abzubringen.

Das mit den Unterkünften und Mietwagen war dagegen völlig entspannt. Tolle Unterkünfte und für jeden Geschmack etwas dabei. Und ich hab meinen Lieben dieses Mal so experimentelle Dinge wie den Pferdewagen erspart. Zumindest was die Unterkünfte angeht war ich vernünftig. Bei den Aktivitäten war ich deutlich mutiger und verrate an dieser Stelle nichts;)

Tja und das alles ist nun schon mehrere Monate her. Doch nun ist es endlich so weit. In einer Woche geht es los ins nächste Abenteuer. Und ich kann gar nicht sagen, wie sich das für mich anfühlt.

Dafür kann ich es schreiben, ätsch. Ich fühle eine ordentliche Portion von „Ich bin bereit und wirklich fällig“. Dazu noch etwas Aufregung und auch Endzeitstimmung, aufgrund meines anstehenden Geburtstags und natürlich Vorfreude auf neue Orte, Erlebnisse und Erfahrungen. Besonders bin ich gespannt auf die ersten Tage in Lissabon, denn diese habe nicht ich geplant und organisiert, sondern mein liebster Ehemann. Er will mich zum Burtseltag überraschen und ich glaube, ich platze in den nächsten Tagen noch vor Neugier. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal irgendwohin geflogen bin, ohne zu wissen, was ich dort sehen und erleben kann und was ich konkret sehen und erleben werde. Ein ganz neues Gefühl. Mir wird schlecht.

Meine Vorahnung schwankt dabei nämlich zwischen der Version, dass Swen genau ein einziges Abendessen beim portugiesischen Schnellrestaurant organisiert hat und beim Rest spontan entscheiden möchte, auf was wir so Lust haben könnten. Oder der Vision, dass ich vier Tage lang nicht einmal zum Blogschreiben vor lauter Eventstress kommen werde. Da muss ich mich wohl mal überraschen lassen und vor allem vertrauen. Eine für mich echt herausfordernde Aufgabe. Mir ist weiterhin schlecht, da hilft auch nicht das Schreiben.

Dafür kenn ich dann den 14-seitigen detaillierten Plan für die Azoren und werde sowohl Swen, als auch Pini und Georg überraschen und gar nix vorher verraten. Quit pro Quo! Verratet mir doch wenigstens ein kleines Detail und ich verrate Euch zumindest die Reihenfolge unseres Insel-Hop-On-Hop-Off.
Aber ich schätze, trotz aller Erpressungsversuche werde ich nächste Woche ahnungslos in den Urlaub starten und mich überraschen lassen müssen. Hauptsache, es geht bald los und Hauptsache, wir haben einen tollen Urlaub.

Jetzt muss ich mich nur noch mit dem Koffertetris und der Musikauswahl beschäftigen. Und ich habe noch keine Ahnung, wie die musikalische Begleitung durch den Blog aussehen soll. Hat jemand Ideen für mich?
Auf jeden Fall wird es wieder eine geführte, lustige Reisebegleitung mit meinem Blog geben. Und wer mag, sollte nun in meine Achterbahn einsteigen, denn bald geht es wieder los.

„umdada, umdada, umdada…….
….Santa Maria
Ihre Wildheit ließ mich erleben
Mit ihr auf bunten Flügeln entschweben
In ein fernes unbekanntes Land..“

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