19. August 2022 – Ab wann kocht Hirn?

Ja, auch dieses Mal wurden mir alle Wünsche erfüllt. Denn es wurde heiß bei uns. Also es ist ja nicht so, dass wir bisher auch nur ansatzweise gefroren hätten. Eigentlich war schon auf der ganzen Reise die Klimaanlage unser bester Freund. In Vegas schwitzten wir, in allen Teilen von Utah eigentlich auch, nur im Grand Canyon brauchten wir einmalig eine lange Hose und Jacke zum Sonnenaufgang. Aber heute toppten wir alle erlebten Temperaturen und kratzten erstmals an den 104 Grad Fahrenheit, also über 40 Grad Celsius.

Also die besten Voraussetzungen um in das Valley of Fire nördlich von Las Vegas zu fahren. Es sollte vorerst unser letzter Statepark hier in Amerika werden, denn wir fuhren in die Zivilisation Richtung Los Angeles. Im Valley of Fire angekommen erschloss sich dessen Name sofort. Es waren nicht nur die Farben der Steine, nein eben auch die Temperatur. Kaum öffnete ich die Autotür kam ich mir vor, als würde ich auf glühender Holzkohle stehen bzw. direkt vor einem Fön in Riesenformat. Basecap auf, Wasserflaschen aufgefüllt und ab ging es auf die erste kleine Wanderung. Wir schleppten uns zum Elephant Rock, der wirklich einem Elefanten ähnelte und dann ging es rum um den Berg mit tausend Mini-Arches und anderen Löchern. Zwischendrin erörterten wir das Phänomen von Fatamorganas und diskutierten auch dessen Namensgebung. Es könnten ja schließlich auch Mamamorganas oder Schwestermorganas sein. Ich glaube, zu dieser Zeit dachte ich erstmals über die Frage nach, wann das Gehirn anfängt zu kochen, während ich gleichzeitig Puls und Temperatur überprüfte.

Zwischenzeitlich sah ich sogar Steinböcke und gelbe Hydranten. Ich war einfach überhitzt und mein Fotoapparat auch. Aber eigentlich wollte ich nur einen Schlauch für den Hydranten, denn so eine richtige Dusche hätte ich jetzt gerne gehabt und der Steinbock sicher auch.

Mit hochrotem Kopf schafften wir es zurück zum Auto und schalteten die Klimaanlage auf Schockfrosten.
Aber das Valley of Fire hat ja mehr zu bieten, als diesen Elephant Rock. Also ging es weiter zum nächsten Viewpoint bzw. Ausgangspunkt für eine klitzekleine Wanderung von 2 Kilometern. Dieses Mal schafften wir jedoch nur rund dreihundert Meter, dann waren wir so erhitzt, dass wir freiwillig aufgaben. Wenn man Angst haben muss, dass man einfach so verglüht wie eine Sternschnuppe, ist es einfach vernünftiger umzukehren und sich ins fahrende Gefrierfach zu legen. Also genossen wir ab jetzt nur noch die Viewpoints, die direkt am Parkplatz lagen. Alle anderen Wanderwege waren eh gesperrt wegen der Hitze. Was mich aus Fotografensicht zwar ärgerte, aber mich als Mutter eher beruhigte.

Dieser Hitze fiel auch unser nächster Stop zum Opfer und wir fuhren an den Red Rocks vorbei, genauso am glühenden Las Vegas. Unser Nachtziel war Barstow und das Einzige, was man darüber berichten kann ist, dass wir ein tolles Hotel neben einem Shoppingcenter hatten. Also näherten wir uns langsam wieder dem Gefühl von Zivilisation. Auch wenn unsere Koffer noch Platz hatten, kauften wir das Shoppingcenter nicht leer. Lag vielleicht auch daran, dass wir nach dieser vielen wunderbaren Natur echt nicht bereit waren, plötzlich mit Shopping loszulegen. Aber die nächsten Tage können wir ja noch üben. Morgen früh geht es nach Los Angeles und wir sind soooo gespannt.

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