Die Decke ist nicht eingestürzt, auch kamen keine weiteren Wassermassen auf uns zu. Also kann Tag 4 in Los Angeles beginnen. Nach den echt vollen letzten drei Tagen, vor allem den vielen Automeilen, haben wir uns heute einen chilligen Tag vorgestellt. Der beginnt mit einem Besuch des Hotelpool. Es ist erstaunlich, trotz dass nahezu jede unserer Unterkünfte einen Pool hatte, haben wir es gerade vier mal in einen Pool geschafft. Wenn man mal unsere feuchten Nächte aufgrund des über uns liegenden Jakuzzis raus rechnet.
Danach ging es dann nach Venice Beach, also quasi zwei Strände weiter. Hier empfing uns ein ewig breiter und recht leerer Strand und ein paar sonnenbrandschonende Wolken. Es war Zeit für einen ausgiebigen Strandspaziergang, inklusive Auffüllung der Muschelsammlung. Jetzt ist unser Gepäck ein Kilo schwerer und wir haben Muscheln in allen Formen und Farben.





Irgenwann sahen wir eine Frau im feuchten Sand der Brandung buddeln und wir fragten, was sie da tut. Sie sammelte Krebse und drückte Georg gleich einen ordentlich großen in die Hand. Damit war das weitere Schicksal des Strandes besiegelt, denn nun buddelten wir alle und fingen Krebse, um ihnen im Anschluss zuzusehen, wie sie sich wieder in Sekundenschnelle in den Sand vergruben. Das war natürlich ein Riesenspaß für Georg, der mit jedem gefangenen Krebs freudestrahlend angerannt kam und ein Foto schießen wollte. Nun habe ich reichlich Krebs-Matsch-Hand-Fotos auf meiner Kamera.



Im Nachhinein betrachtet, hat mich das Unterfangen mit den Krebsen jedoch nachdenklich gestimmt. Denn mit dem Wissen, dass der ganze Gichtbereich voller kleiner Krebse mit Krebsscheren ist, lief es sich deutlich unentspannter am Strand entlang. Wenn man mich gesehen hat könnte man denken, mit jedem Schritt klebte ein Krebs an meinen Zehen, so wie ich nun lief. Manchmal muss man einfach nicht alles wissen, habe ich beschlossen.
Aber dennoch war es einfach herrlich, den Ozean zu beobachten und die Füße im Sand zu spüren. Da fiel einiger Stadtstress wieder von mir ab. Genau das haben wir heute gebraucht.


Venice Beach ist ja bekannt für sein sehr buntes Volk, viele Künstler, noch mehr Durchgeknallte und einige Muskelprotze die den Muscle Beach zum Posen nutzen. Wer es also bunt und crazy mag, der ist hier genau richtig, mal abgesehen vom wunderschönen Strand. Wir nahmen noch ein spätes Mittag bei einem der vielen Mexikaner zu uns und brauchten viel Wasser, um die brennenden Lippen wieder zu beruhigen. Aber lecker war es.


Übrigens sind wir nun offizielle Parksystem-Versteher. Nach den Pleiten der ersten Tage haben wir uns an die Parkuhren gewagt und ein Schnäppchen gemacht. Die Stunde 1$ war unser absolutes Schnäppchenhighlight. Also jetzt haben wir das amerikanische System verstanden und dabei rückt der Rückflug unerbittlich näher.
Aber noch ist es nicht soweit. Erst einmal fuhren wir weiter nach Santa Monica, einen Strand weiter, um unser Wissen mit den Parkuhren weiter zu testen. Auch hier hat es geklappt, wenngleich wir hier 2,50$ bezahlten, was aber verhältnissmässig immer noch billig ist.
Dort wurden wir zuerst eins mit dem hiesigen Muscle Beach. Also ich fotografierte und die anderen machten Sport bzw. versuchten Sport zu machen. Hier war wirklich alles vertreten, was einem Muscle-Poser gefallen würde. Und Pini und Georg waren fleißig am Testen der Seile, Stangen und sonstigen Folterinstrumente. Keiner kommt hier vorbei, ohne nicht wenigstens eines auszuprobieren. Am schönsten fand ich eine Gruppe von Asiaten mit einem offensichtlich coolen Schönling, der das lange Seil bis ganz oben schaffte, zusätzlich ganz oben noch einen Klimmzug hinlegte, um dann ganz cool und auch schnell runter zu rutschen. Offensichtlich war es sein erstes Erlebnis am Seil, denn die rot leuchtenden Hände danach hatte er nicht erwartet und ein Teil seiner Coolness ging augenblicklich verloren.


Wir zogen weiter auf das Santa Monica Peer. Selten so ein riesiges Peer auf dem Meer gesehen, welches voller Souvenirstände und Fressbuden ist. Aber das im Reiseführer stehende Highlight war der Vergnügungspark mitten auf der Plattform. Eine Achterbahn, ein Riesenrad und noch viele weitere kleinere Fahrgeschäfte laden hier zum Adrenalinrausch ein. Da wir ja schon in den Universal Studios waren, waren diese Fahrgeschäfte in unseren professionellen Augen eher pillepalle und so wählten wir nur eine Riesenradfahrt mit Blick auf die langsam untergehende Sonne. Natürlich musste ich diese noch etwas im Bilde festhalten, während Georg nochmals seine Kräfte an dem Seil strapazierte.
Das war ein herrlich entspannter Tag an den Stränden von Los Angeles.











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